Rezension: Befreite Ernährung

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Liebe Lucy, besten Dank für diese Leihgabe! Das Buch kam genau zur richtigen Zeit zu mir!


Vielleicht erinnert ihr euch an Kimberly Snyder mit der Beauty Detox Solution und der kleinen Diskussion über das Buch? Bei Kim konnte man den Eindruck gewinnen, dass sie "noch strenger" kann, als die anderen Ernährungsgurus. Noch mehr Regeln, noch kleinteiligere Details. Das hatte sehr viel für sich, um mehr zu verstehen, aber so oft sie auch wiederholte, dass es nicht um Restriktion sondern um Erleichterung geht - das Gefühl von vielen, vielen Regeln blieb.

Christian Opiz stellt mit der befreiten Ernährung einen schönen Gegenpol dar - obwohl seine und Kims Aussagen große Schnittmengen haben.
Von Anfang an stellt er klar: dieses Buch hat keinen wissenschaftlichen Anspruch, es gibt kein ellenlanges Quellenverzeichnis, keine Bibliographie. Er redet aus Erfahrungen am eigenen Körper und aus Erfarhungen aus zweiter Hand von Menschen, mit denen er gearbeitet hat. Er ist Autodidakt und seine Herangehensweise - auch wenn sie unwissenschaftlich im Sinne von nicht studienbasiert ist  - kam mir irgendwie sehr bekannt vor..

Opiz geht es darum den menschlichen Körper optimal und dabei so natürlich wie möglich zu ernähren. Kern seiner Theorie dabei ist:

Der Körper weiß selbst, was er braucht. 

Wir müssen nur lernen, wieder auf ihn zu hören, denn die moderne Lebensweise hat uns unsere Körperintelligenz abtrainiert. Denn klassische Heißhungerattacken haben nichts mit dem Bedrüfnis des Körpers nach Fast Food zu tun, sondern mit etwas, was man von Suchterkrankungen kennt. Zucker, Salz, Fett (vereinfacht gesprochen! Es gibt nicht "den" Zucker oder "das" Fett oder "das" Salz) wirken wie Drogen. Ein gesunder, gut ernährter Körper dagegen entwickelt eher speziellen Hunger auf ein bestimmtes Gemüse oder Obst, das er wegen seiner Nährstoffe gerade besonders braucht  (man kennt das Phänomen schon von Schwangeren). 

Laut Opiz ist es ganz einfach: wenn wir einmal unseren Körper wieder auf natürliche, nährstoffreiche Nahrung geeicht haben, dann erledigen sich Fressattacken auf "schlechtes Essen" von allein.
Um diesen Zustand zu erreichen, gibt es bei ihm nur wenige Ratschläge: grüne Smoothies, rohe gesättigte Fette und sonst... was man mag. Bei "was man mag" bitte auch keine chemischen Zusatzstoffe, kein hochverarbeitetes Essen, kein Zucker... Aber Opiz sagt. wenn man sich an grüne Smoothies und rohe gesättigte Fette hält, dann hat man sehr schnell sowieso keine Lust mehr auf den ganzen Mist. Seine Richtlinien orintieren sich stark an der Rohkost, sind aber weder vegan, noch paleo, noch laktosefrei oder sonst was. Wir sind alle sehr anpassungsfähig und dabei sehr unterschiedlich. Schaut man sich auf der Welt um, wird schnell klar, dass man nicht DIE Ernährung für alle Menschen pauschal empfehlen kann. Es gibt Dinge, die sollte keiner essen (Chemie...), aber bei echten Lebensmitteln, natürlichen Pflanzen und natürlichen Tierprodukten, da ist die Bandbreite riesig, die bespielt werden kann. Und jeder kann sich das nehmen, was er braucht und sollte sich nicht reglementieren, nur weil Ernährungsguru XY sagt, dass aber diese Nahrungsmittelgruppe großer Mist ist. Es gibt Nahrungsmittel, bei denen die Wahrscheinlichkeit größer oder kleiner ist, dass man sie gut verträgt oder eben nicht, aber das muss man selbst heraus finden.

Opiz Versprechen, dass die Menschen, die sich nach seiner befreiten Ernährung füttern dabei bleiben und vor allem überhaupt nicht mehr über ihr Essen nachdenken, weil es zum Selbstläufer wurde, war für mich sehr verlockend. Ich bin jetzt seit etwas über einem Monat dabei und muss mich ihm anschließen. Ich war vorher schon sehr nah an dem, was er propagiert, dadurch dass ich meinem Leitsatz "Es lebe die Individualdiät!" immer treu geblieben bin und nie eine Ernährungsweisheit vollständig nach allen Regeln befolgt habe.
Neu für mich sind Lubrikatoren -
eine Offenbarung für jemanden wie mich, der sonst immer gucken muss, wo die Kalorien herkommen. 
Sonst hat sich nicht viel geändert. Außer, dass ich trotz gesteigertem, Kalorien-input VIEL größeren Hunger habe als sonst. Kann daran liegen, dass mein Körper nach dem langen Kranksein wieder aufbaut und Nachschub fordert, wann immer er kann, kann aber auch daran liegen, dass sich bei mir genau das einstellt, was Opiz beschreibt: echter Hunger. Hunger auf das Richtige. In meinem Fall ist "das Richtige" vor allem erst mal MEHR! Ich vermute es liegt an beidem. Nur der Bauch ist es nicht, dafür habe ich zu viel Erfahrung mit dem Thema, diese Art Hunger kannte ich so bisher nicht. Wir werden sehen, wie sich das entwickelt. Aktuell fühle ich mich damit sehr wohl, ich kann spüren wie mein Körper alles Gute aus meiner Nahrung absorbiert und mein Energielevel steigt täglich. Vorsichtig vermutet, würde ich schätzen, dass dieser ausgeprägte Hunger anhalten wird, bis ich meinen Setpoint wieder erreicht habe, das Gewicht zu dem mein Körper immer  wieder zurück kehren will und was seit Jahr und Tag gleich geblieben ist. 2 Kilo noch und ich bin da. Und dann werden wir sehen.

Zurück zum, Buch.
Kleine Abzüge gibt es dafür, dass Opiz ein ganzes Kapitel lang seine speziell entwickelten Nahrungsergänzungsmittel propagiert. Kann man bei ihm kaufen. Ich bin ja sehr offen, was NEMs angeht, aber bei so offensichtlicher Eigenwerbung mag ich noch mal extra darauf hinweisen, dass man da dann lieber doppelt und dreifach nachrecherchiert, bevor man das glaubt, auch wenn der Rest des Buches wirklich super ist. Mag sein, dass Opiz Supplemente wirklich gut sind. Mag aber auch sein, dass er ähnlich wie die meisten Ernährungsgurus da einfach noch einen weiteren Kanal bespielt, um seine Brötchen bzw. seine Smoothies zu verdienen. Legitim, aber dennoch finde ich, sollte man als Leser da dann noch mal eine Extraportion kritische Augen werfen.

Gesamtfazit:

Eine klare Empfehlung für alle, die sich gesund ernähren wollen und denen die vielen Regeln bei den meisten Diätweisen zu kompliziert sind. 

Opiz fasst sehr gut zusammen, die wenigen Regeln sind sehr leicht zu verinnerlichen und es bleibt sehr viel Raum für Individualität - mehr als bei allen andern Büchern, die ich bisher gelesen habe.

Hello my dears! 
A new book about nutrition and diet. This time again only in German, I am sorry. But I try my best to give you the most important information in brief. "Befreite Ernährung" means "Freed Diet". Opiz way of eating  is based on very few, easy to accomplish rules: true, healthy hunger (not to be mistaken with cravings!), green smoothies and raw saturated fats. A healthy body has a healthy hunger which tells you with your inner intelligence, what you need to eat. In our society this true hunger  has to be relearned because most of us only know hunger (lack of sugar), apetit (this and that would be nice to eat now) or cravings (give - me - chocolate! - NOW!). True healthy hunger is something else. It does not only tell you when to eat and when to stop but also what your body really needs. 
To develope this real hunger, Opiz recommands green smoothies, lubricators and than... as you like. But he promises, that "what you like" will change quickly if you go for green smoothies and lubricators. You will no longer want crap, you will want fresh food.
I am in to his dietary advice for about a month now and it is really a nice way of eating, because there are less rules and eating is easier to organize now. New for me were the lubricators - they really came to me at a perfect time, because they make it much easier for me to support my body with a lot of calories without giving too much workload to my poor intestines. For two weeks now I in fact experience a new form of hunger. Not that I had difficulties with cravings before - my diet was already pretty close to what he recommands - but now I am really HUNGRY. I guese that is what he calls "hunger for the right food". In my case as I am weakend after me illness and as I am rather fragile "the right food" is in fact at first hand "MORE food". That can also be caused by my illness, but I have enough experience with that, that I can tell you, no, that is different. Normally my illness makes me less hungry as my belly is too upset to want food to work on. Probably the healing process and the new real hunger work hand in hand, but it is really different. I used to had some difficulties with my calorieinput. Not only because with that much veggies like I eat my food is not that energydense, but also because I often forgot to eat, especially when I was stressed. By now: impossible! My body really roars for food. Something that makes me happy as I can feel how I absorb all nutrients now, my energy level risies daily. And these are no cravings. It is simply that I feel the neccessity of eating more good, healthy foods. When I used to drank 400ml of a green smoothie I am now at over 1 liter. One portion of lunch? Give me another! 
We will see how long this state will last. I guess my body want's to reach its setpoint again and will than slow down this feasting. I will let you know.

Back to the book: I can really recommand it with only one exceptation: Opiz talks a whole chapter about supplements. His supplements you can buy from him. I am really open when it comes to supplements, as you know, but nevertheless, if there is somebody promoting a certain product and he himself sells this product: be carefull, please. Maybe he is right and his pills are beneficial for you. Maybe these pills are mostly beneficial for him, as he generates money from them. Always do your research before you believe something first hand.

So, feel free tot free your diet! :)

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