Plastik, alles voller Plastik!

*please read the italic version for translation* 
Bei meiner Filmauflistung letztens musste ich ja noch einräumen, dass ich "Plastic Planet" noch nicht gesehen hatte.
Nun, diese Bildungslücke habe ich vor etwa sechs Wochen dann geschlossen. Kurz darauf schrieb Leni von OhMaryLane in ihrer Nachhaltigkeitsrubrik über "Plastikfreie Zone", und da mein monatlicher Bücherschwung wieder anstand, habe ich mal rasch auch dieses Buch bei mir einziehen lassen.
When I talked about food films, I had to admit, that I had not seen "Plastic Planet" until then. Well now I have, six weeks ago. Right after that Leni from OhMaryLane wrote about the book "Plastikfreie Zone" and I decided to buy and read it too to go deeper into the subject.

Wie ihr seht, habe ich bereits angefangen auszutauschen:
Gesichtsbürsten (ich behalte beide, die natürliche allein ist mir zu hart) / Zahnbürsten (komplett biologisch abbaubar, Bioplastik und Schweineborsten / "Tupper"Box und Einmachglas / Tangle Teezer (der geht sowieso grad kaputt) und Holzbürste mit zumindest weniger Plastik
As you see I started immediately with replacing some household equipment:
face scrub brushes (but I will kepp the plastic version, the naturual one is too harsh to my face / tooth brushes, completely compostable, organic "plastic" and pigs' bristle / "Tupper"ware and  a glas container / Tangle Teezer  and a wooden paddle brush with at leats less rubber


Zum Film
Angucken. Bitte. Oh, und... ich hab auch etwas geschluckt beim Intro. Der Streifen hat ganz eindeutigen Low-Budget-Charakter, aber das tut der Aussage keinen Abbruch beziehungsweise frage ich mich manchmal schon fast ob das nicht eher ein gewolltes Stilmittel ist.
Werner Boote, Wiener Journalist und Nachfahr eines großen deutschen Plastikproduzenten der 50er-Jahre, beleuchtet kritisch unseren heutigen Umgang mit Kunststoffen.
Für mich am erschreckendsten:
60 mal mehr Plastikschwebteilchen als Plankton im Meer! Fische fressen das und sterben mit vollen Mägen.
Ein riesengroßer Rollkoffer voll mit mehreren hundert Studien, die die Bedenklichkeit (oder Schlimemres!) von Kunststoffbestandteilen belegen, nur zehn Gegenstudien, alle von der Plastikindutrie in Auftrag gegeben. Aber keiner der Verantwortlichen hört zu. Und die, die zuhören, sind machtlos.
Bei Kunststoffen gilt rechtlich: Im Zweifel für den Angeklagten. Wenn man nicht beweisen kann, dass es schädlich ist, wird erst mal angenommen, dass es unschädlich ist.
Erschreckend faszinierend sind Bootes Inszenierungen des häuslichen Kunststoffs: während seiner Recherche reist er um die Welt und lässt unterschiedliche Familien alles, was aus Kunststoff besteht, vor ihre Häuser tragen.
If you understand German, please watch. If not, here are some aspects, that might be interesting for you.
There is 60 times more plastic in the oceans than plancton. Fish eat it - and die of hunger with full stomachs.
A trolley with several hundred surveys which prrof, that plastic is at least a risk, but mostly it is more, it is a real danger for our and our planet's health. Only ten surveys which claim th opposite position - and which were financed by the plastic industry. Those responsible ignore the overwhelming information against plastic - or there don't have the power to act against it.
When it comes to plastic ingredients law is "strange" as not to say irresponsible. In dubeo pro reo. That means: if you cannot proof that it is dangerous it will be considered to be safe. No question that it should be the other way round.
One of Werner Boote's stylistic devices (he is the producer of the film), is to show how much plastic is hidden (or mostly very obvious) in several households when the inhabitants pull it all out and drape it in their garden or frontyard. It is weird and a bit scary to see this amount of... well, colourful "stuff".

Ich war erstaunt wie gut die Bio-Zahnbürste funktioniert. Wie eine normale medium harte Plastikzahnbürste. Ich dachte wirklich das wäre fies und kratzig, aber gar nicht. Da ich aber sehr weiche Bürsten bevorzuge, habe ich die Plastikversion aufgehoben. Aber so für jeden Tag ist die Schweineborstenbürste wirklich gut. Und ja, die Zahnzwischenräume werden sauber.
The organic brush is really good! I thought it would be hard and nasty, but it really isn't. It is like a medium common toothbrush. I prefer the soft ones, so I keep one plastic version, but for every day, the organic brush is all nice and not caveman-like.

Zum Buch
Schon auf dem Cover sieht man Familie Krautwaschl, auch Österreicher wie Boote, die ebenfalls ihr Haus fotogen entplastifiziert haben. Das Buch ist die Dokumentation eines Selbstversuchs der Familie Krautwaschl, initiert durch das Erschrecken Sandra Krautwaschls, nachdem sie Plastic Planet im Kino gesehen hat. Die Familie entschließt sich zu einem Monat plastikfreiem Konsum als Experiment. Aus dem Experiment entwickelt sich schnell mehr, als Werner Boote und sein Filmnteam sich miteinbringen. Wie zu erwarten, bleibt es nicht beim Experiment, und die Familie lebt nach wie vor stark plastikreduziert.
Dies ist kein Sachbuch. Für jemanden, der schon ein bisschen im Thema ist, ist am ehesten die Sammlung von Bezugsquellen am Ende des Buches interessant. Ich selbst muss zugeben, habe zwischendurch viel quergelesen, was ich bei Büchern sonst fast nie mache, da es hier aber einfach gewisse Schreibstilk bedingte Längen gibt. Die Informationen findet man auch beim Querlesen.
Mein Hassthema Kokosmilchverpackung kam auch vor! Mit dem Fazit, dass keine angemessene Lösung angeboten werden kann und die Krautwaschls froh sind, dass Kokosmilch kein Grundnahrungsmittel für sie darstellt. Nun, für mich leider schon.
Well, only in German, folks, I'm sorry. It is about an experiment: the Krautwaschls, a familiy living in Austria, decided to live and consume one month without plastic, the book is their documentary. On the cover you see them with all their plastic inventory right at the start of their journey, same scenery as Boote choses for his films, as they contacted him and cooperated. The experiment became a lifestyle and for those living in Germany or Austria there are severeal websites and shops mentioned at the end of the book, which can be quite helpful, when you are looking for plasticfree alternatives. 



Empfehlungen? /Recommandation?
Den Film, auf jeden Fall!
Das Buch: kann man machen. Zum Beispiel, um sich selbst noch ein bisschen weiter zu motivieren, der Film reicht aber an sich.
I really recommand the film. Maybe you find a subtiteld version somewhere. If so, please comment and I will add the link. The book is nice to stay motivated, but if you have acces to the film, that would be sufficiant, I guess.

Weihnachtszeit, Kerzenzeit! 
Und denkt mal eine Sekunde nach, was ihr da verbrennt. Ein Erdölderivat. And den Rauch atmet ihr ein. Natürlich atmet ihr genauso den Rauch von Bienenwachskerzen ein, aber ich für meinen Teil fühle mich damit besser, als mit den Erdölkerzen. Vegan ist das natürlich nicht, aber ihr könnt dann auch Stearinkerzen nehmen., Stearin ist pflanzenbasiert, aber leider heißt das meistens, dass Palmöl verwendet wurde. "Einen Tod muss man sterben", ich mag den Spruch eigentlich nicht... Wie ihr seht, habe ich mich für Bienenwachskerzen entschieden. Man kann aber auch ganz drauf verzichten. Die Entscheidung bleibt aber einfach unbefriedigend.
Winter time, Christmas time - candle time!
Just think one second: what are you burning there? Yes, normally you burn something made of mineral oil. And you breath the smoke... Of course bees' wax candles smoke too and there is no point in the neccessity to get fresh air, but I prefer not to breath something similar to kerosine. Well, not vegan, I know. But you can go for stearin candles too, if you like. Stearin is plantbased, but mostly from palm oil. So you have to decide which hell you like best... or if you don't use candles at all. I chose the bees's wax as you see. But the decision stays uncomfortable.


Meine Konsequenz daraus
My consequences
Ich habe zusammen mit meinem Freund den Film geschaut.
"Guck das mit an! Du studierst den Kram (Umwelttechnik und Ressourcenmanagement), du MUSST sowas wissen. Schadet auf jeden Fall nicht."
Die Begeisterung hielt sich in Grenzen dann quasi auch noch in der Freizeit zum Lernen verdonnert zu werden... danach war er aber froh drum.
Direkt nach dem Film sind wir in die Küche gegangen und haben ein paar alte Plastikggegestände sofort entsorgt. Weitere folgten in den letzten Wochen nach und nach, weil es ja auch keinen Sinn macht, einfach nur wegzuwerfen, wenn der Ersatz dann auch wieder Mist ist. Auf diesem Wege haben uns einige "Schandflecken" verlassen, der Film gab nur noch den letzten Anstoß die olle Waschpulvernachfüllbox, die wir als Komposteimer umfunktioniert hatten, durch ein Metalleimerchen zu ersetzen. Der Shakebecher, der an der Kante schon total geschreddert war (Pürierstab etwas unsachgemäß angesetzt), wanderte in die Tonne, stattdessen gibt es jetzt einen Messbecher aus bruchfestem Glas. Die Plastikzitronenpresse wurde durch eine aus Keramik ersetzt.
Zum Einkaufen nehme ich Rucksack und Stoffbeutel. Komischerweise bin ich hier aber am inkonsequentesten. Wieso? Ich plane wohl zu schlecht. Zu oft gehe ich dann spontan auf dem Rückweg von irgendwas noch schnell in den Supermarkt und dann hab ich keine Tasche. Das geht besser!
Auf dem Markt habe ich immer meine Beutel dabei und meine Marktleute wissen auch schon, dass ich die Tüten nicht will. Vorleztztes Wochenende sagte der Verkäufer zu mir: "Etwa 1% meiner Kunden bringen eigene Beutel mit, mehr nicht. Wir hatten auch mal Papiertüten, aber für die müsste ich 20 Cent berechnen und das sind die Leute nicht bereit zu zahlen." Das fand ich bitter.
So als Beispiele.
Im Moment suche ich nach Mülltüten, die nicht aus Plastik sind. Aber bisher habe ich nur die kleinen für den Komposteimer gefunden. Online Müllbeutel zu bestellen finde ich auch wieder nicht ganz im Sinne des Erfinders...
Mülltüten ist ein gutes Thema:
Der Hund hat ja seine eigenen "Kotbeutel", wie es so schön heißt ("Kacktüten", nennen wir die...). Ich habe dafür immer die Obstbeutelchen gekauft, diese dünnen Flattertüten, die so sind wie die, die man im Supermarkt abreißen kann, um dorthinein seine Äpfel zu tun (auch überflüssig...). Es gibt auch welche aus Altpapier, sogar deluxe mit Kartonschäufelchen dran. Die kosten ein Vermögen! Unser Hund produziert am Tag gut 3-6 ballaststoffreiche 50%-BARF-Häufchen. Solche Gemüsewürstchen sind jetzt nicht SO eklig, aber naja, ich möchte schon, dass das reißfest ist, womit ich sie aufhebe...
Somit gibt es jetzt zwei Kackttüten: die alten, wie immer, wenn's mal etwas geschmeidiger war und dann habe ich Frühstücksbrotbeutel gekauft. Die kleinen, aus Papier. Das ist eher was für Feststoffentsorgung.
Right after the film we went into the kitchen and kicked severel things right into the waste bin, others followed in the following weeks: the old shaker, which already looked as if we had bitten it (we used our immersion blender improperly), we now have a new jug made of glas we use as a shaker. The ugly plastic container we used for organic waste was replaced by a little metal bucket. The lemon squeezer is now out of ceramic. And so on.
Canvas totes over plastic bags, and, paper bags of plastic sacs, when it comes to the stinky end of my dog. I still keep the plastic versions, because, you know poo is not always the same. And the smoother versions are not nice to pick with a paperbag. 

 
 Wenn es auf die Plastiktüten hinaus läuft, verfahre ich nach

make'n'take

So nenne ich das, damit es irgendwie ein bisschen cooler ist als nur Wurst und Müll aufsammeln. ;)
Will heißen, wenn ich mich ohnehin schon bücke, um wenige Sekunden später etwas in den nächsten Mülleimer zu versenken, dann hebe ich auch den Kronkorken/den Plastikschnibsel/den Kippenstummel/die Glasscherbe/das Bonbonpapier mit auf, das einen Meter oder auch nur wenige Zentimeter daneben liegt.
Das mache ich seit etwas einem Monat. Es ist ernüchternd, aber ich muss mich seltenst vom Fleck bewegen für mak'n'take. Wo auch immer mein Hund sich buckelt, in Griffweite liegt auf jeden Fall Müll. Das ist bitter, bei der hohen Mülleimerdichte in der Dortmunder City bzw. Parklandschaft.
Bei 3-6 Würstchen am Tag ist das gar nicht so wenig, was ich dann besser entsorge. Aber es bleibt ein Tropfen auf den hei8ßen Stein, mehr eine Geste, als eine wirkliche Tat.
But whenever I clean up behind my dog using a plastic poobag I pick up waste next to the sausages. I call that "make'n'take". Why not, I thought? I have already bend down to pick up something disgusting, so I can take that bottlecap or plasrtic wrapper or what else too. No extra energy, but less waste. Okay, that's a drop in the ocean, but nevertheless the action counts for me.

Kein Vorher-Foto hier, da die alte Plastikkanne schon längst entsorgt ist. Die war SO hässlich! Rückblickend verstehe ich kaum, wie ich dieses fiese Stück so lange behalten konnte.
No before-photo as the plastic watering can is already out and away. It was SO ugly! Afterwards I hardly understand why I kept it so long...

Wem das alles zu Öko ist: ich bin Designerin (okay, vielleicht sieht nicht alles an meinem Blog super professionell  danach aus, aber naja, auch Designer haben mal Freizeit... und das hier ist meine Freizeit). Ich mag es schön. Und lasst euch gesagt sein: Palstik ist nicht schön. Beziehungsweise nur seltenst. Nach Plastik Planet haben wir uns in unserer Wohnung umgesehen und festgestellt, dass wir sowieso recht wenig Kunststoff besitzen - einfach deshalb schon, weil ich oft genug gekräht habe, dass ich davon "Augenkrebs" kriege und ich das nicht in der Bude haben will. Große Baustellen sind der Regalboden mit den Tupperwaren (aber da sind wir schon dran), der gesamte Elektronikbereich (und da gibt es kaum Alternativen, außer, was Produktionsbedingungen und so vielleicht angehen. Also die Wahl zwischen schlecht und weniger schlecht) und ja, der Inhalt unserer Kleiderschränke.
Und somit gibt es wieder einen weiteren Aspekt, den ich mit im Kopf habe, wenn ich konsumiere, gleich wieder das nächste Fass aufgemacht: Kleidung. Materialien, Arbeitsbedinungen, Chemikalien... es gibt viel zu bedenken und abzuwägen.
Und Mann, ich mag Klamotten!
Dazu aber dann gern ein andern Mal mehr.
Wir lesen uns,
Mai

If I cannot catch you via the ecofriendly sustainability thought, maybe you can share something else with me: the love for beautyful things!
I am a graphic designer and that almost naturally means that I like it nice and beautyful (maybe not all of my blog's design is that professional but even designers have speartime... ;) And this blog is my speartime). Let me tell you: plastic is ugly. In most cases. After the film we looked around us and were a bit relieved: our household did not contain that much plastic as we saw in the film at other families. Why? Because I don't like this stuff. I usually nag that I will  get "eyecancer" if I have to look too long at ugly crap and so we don't buy it or it only stays for a short time before being replaced. Okay, there are some sections where it is more difficult to impossible to replace plastic, but as always: progress not perfection. I talk about all electronic devices than many kitchen containers (but we work on that) and of course, let us be honest that what hides inside our wardrobes. You can replace that, but it takes time - and money. For the electronics: plastic is not bad per se. But it should be questioned. For the purpose of computers, cellphones, televisions and so on, I can tolerate it easily. But clothes... well and here we are at the next aspect on my journey. But I will talk about that in another post, I think. And I guess that article could turn out even larger than this one. Because, choosing sustainable, morally correct clothes is super difficult, especially for a beginner. And super especially for someone like me, who really likes fashion. 
But as I said: later. :)
Read you soon,
Mai

Die Glasgefäße haben eionen Metallverschluss in dem tatsächlich auch kein versteckter Plastikdichtungsrand drin ist. Dahinter steht unser neuer Komposteimer. Der alte war diese Unsäglichkeit, die man in der Drogerie kaufen kann um Nachfüllwashpulver hineinzufüllen. Die Müllbeutel im Komposter sind ebenfalls biologisch abbaubar, so muss man sie auch nicht ausschütten. Besser für die Umwelt und sehr praktisch und sauber.
Glascontainers with metal screw cap and in fact NO plastik hidden. Behind that, there is the new oragnic waste bin. Not completely pastic free, as it has a plastik seal. Before we had plastik bag for the dog food and that super ugly plastic container you can buy to put washing powder inside. The bin bag inside is compostable too. You can buyb it in every discounter.

Die Vorgänger dieser drei Neulinge sind auch schon weit weg und entsorgt. Vor allem um den Shakebecher bin ich froh, der alte war wirklich fies, keine Ahnung wieviel wir von dem quasi nebenbei schon verschluckt hattenn... Und Getränke aus Glasflaschen schmecken auch einfach besser. Klar sind diese Dinge schwerer und zerbrechlicher, aber was soll's. Ich muss die nicht weit mit mir durch die Gegdn tragen.
The predecessors of these three newbies are also far awy in the waste bin.  I am really happy about the mug which I use as a shaker when I use my immersion blender. Don't know how much plastic we ate of the old one... it looked like we had bitten in it.... And drinks out of glas bottles taste much better than out of glas. Of course, you have to handle these things with care and they are much heavier, but, so what? I don't have to carry them far away with me.


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